Damit Teamleitung wirksam wird - worauf kommt es an?Artikel vom 15. August 2024

Die dritte Veranstaltung der gfo Region Bremen/Oldenburg in diesem Jahr hatte das Thema „Wirksame Teamleitung“ im Fokus und fand wieder im Haus der Wissenschaft mitten in der Bremer Altstadt statt. Trotz bestem Sommerwetter hatten sich 15 Teilnehmende eingefunden.

Ein herzlicher Dank geht an unsere Referentin und gfo Kollegin Christiane Schulten für den Einblick in ihre Studie und die gemeinsame Diskussion zur Übertragbarkeit auf andere Arbeitsfelder und Wirtschaftszweige.

Christiane Schulten ist eine versierte Expertin für die Gestaltung erfolgreicher Zusammenarbeit. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung in verschiedenen beruflichen Positionen und einer hohen Fachkompetenz in den Bereichen Sozialmanagement, systemische Organisationsberatung und Teamentwicklung bietet sie Führungskräften und Teams eine praxisnahe und fundierte Unterstützung. Ihr besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gestaltung der Dynamik innerhalb des (Führungs-)Teams.

Gestartet sind wir zunächst mit einem munteren Kennenlernen im Liberating Structures Format und einer kurzen Vorstellung der gfo. 

Dann ging es gemeinsam in das Thema Wirksame Teamleitung – zunächst mit einer Selbsteinschätzung zu zentralen Fragen aus der Studie – eine sehr gute Basis für den folgenden Einblick in die Ergebnisse.

Die Studie WIRKSAME TEAMLEITUNG ist ein gemeinsames Projekt von Christiane Schulten und Prof. Dr. Jakob Tetens (IU Internationale Hochschule) und dem Evangelischen Erziehungsverband EREV e.V.

Die Studie entstand vor dem Hintergrund der vielfältigen vorhandenen Leitungsstruktur-Modellen im Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe, mit der Zielsetzung, relevante Wirkfaktoren für gute Teamleitung zu identifizieren. Hierbei wurden verschiedene Blickwinkel auf Organisation eingenommen: von Motivation und Qualifikation über Aufgaben und Ressourcen für die Leitungsaufgabe bis hin zu Herausforderungen und Entscheidungsspielräumen.

An der Befragung im Jahr 2022 haben sich insgesamt über 500 Mitarbeitende und Führungskräfte beteiligt. Die Ergebnisse ermöglichen es, empirisch fundierte und differenzierte Entscheidungen für die Entwicklung von Leitungsstrukturen zu treffen.

Zu den sehr interessanten Ergebnissen gehören zum Beispiel:

• der Zusammenhang zwischen der Zeit der Teamleitungen für Führung und der Klarheit ihrer Kompetenzen auf der einen Seite und der Zufriedenheit aller Beteiligten – der oberen Leitungskräfte, der Teamleitungen selbst und der Mitarbeitenden – auf der anderen Seite,
• Gestaltungsmöglichkeiten und Übernahme von Verantwortung als wichtigste Motive der Teamleitungen,
• eine wertschätzende Haltung als wichtigste Eigenschaft von guten Teamleitungen.
   

Schlussfolgerungen und Wirkfaktoren sind u.a.

• Qualifizierungsangebote für Führungsnachwuchs entwickeln und besser in die Mitarbeiterschaft kommunizieren
• Klare strukturelle Rahmenbedingungen und hinreichend Zeit für Leitungsaufgaben verbessern die Arbeitszufriedenheit auf allen Ebenen
• Selbstorganisation ist vorurteilsbehaftet und kein Selbstläufer, die Einführung erfordert Sorgfalt.
  
  

Die PRÄSENTATION findet Ihr übrigens im Mitgliederbereich!

Im Anschluss an den Impuls von Christiane haben wir uns in Arbeitsgruppen zur Übertragbarkeit auf andere Arbeitsfelder und Wirtschaftszweige ausgetauscht und auf Basis der Erkenntnisse und Fragen eine sehr angeregte Diskussion im Plenum geführt. Diskussionspunkte waren u.a.

• Basis für gute Führung sollte immer wertschätzende Haltung sein
• Selbstorganisation heißt nicht Führungslosigkeit – es braucht stets einen klaren Rahmen, Rollen und Verantwortlichkeiten
• gute Führung braucht Qualifikation und Zeit – dies fördert überall die Arbeitszufriedenheit auf allen Ebenen

So stand das Thema auch beim anschließenden Netzwerken noch weiter im Fokus.

Ein inspirierender Abend mit viel Austausch und Diskussion!

Antje Cordes
gfo Regionalleitung Bremen/Oldenburg